︎︎︎100 Tage Lehm und Holz


Ein Veranstaltungs- und Ausstellungspavillon vor dem Ernst Barlach Haus im Hamburger Jenischpark

Koordinierung und Planung: Yannik Fehmerling, Naima Mora, Luis Neuber,  Stefan Brüggemann, Aaron Seiberlich,
Ausführung: Nalie Schweizer, Dorothea Littgen, Luis Zapfe, Tabea Jahn, Johann Kindler, Megan Auer, Louisa Weeren, Johannes Harm, Maika Wagner, Henning Schrader, Torben Brüning, Finn Goulding, Josefine Ziebarth, Alin Molavi, Nina Koschmann, Nalie Schweizer, Abde Azis, Mahamed, Philipp Spieß, Sascha Zorc

Jahr:            2022-2023



BAUSWEISE

Der Pavillon ist auf Schraubfundamenten gegründet, die den Einfluss auf den Boden minimieren und diesen nicht versiegeln.

Bei dem Holztragwerk wurde völlig auf Kleber verzichtet und stattdessen ausschließlich verschraubt. Die Hölzer wurden so weit wie möglich mit 90° Schnitten gekürzt und in einem einzigen Querschnitt verbaut. Durch diese drei Strategien, lassen sich alle Teile restlos zurückbauen und optimal weiterverwenden.

Neben dem Holztragwerk wurden einige Elemente vor der Entsorgung gerettet und hier wiederverwendet: Die Dielen auf dem Boden stammen aus einer neulich sanierten Altbauwohnung auf St. Pauli und die Dachdeckung von einer alten Garage.










LEHM

Im Vordergrund des Entwurfes steht eine Wand aus Lehmsteinen, die sich in das Holztragwerk einfügt. Diese sogenannten „Grünlinge“ vom Produzenten Claytec sind ungebrannt und nachdem der Lehm in eine Holzform gepresst wurde, ausschließlich wenige Wochen getrocknet. Diese leichten Lehmsteine werden seit Jahrtausenden zur Ausfachung verwendet und weisen durch die Beimengung von Stroh eine negative CO2-Bilanz auf.

Auf die gleiche Art und Weise lassen sich auch schwere Lehmsteine herstellen, mit denen seit kurzer Zeit mehrstöckige Gebäude in Deutschland gebaut werden dürfen.

Die Wasserlöslichkeit des Materials lässt sich leicht durch einen Dachüberstand oder eine Fassadenbekleidung verhindern.

Genau wie die Steine, besteht der Putz auf der Innenseite des Pavillons aus Lehm mit der Zugabe von Naturpigmenten.

Durch seine Fähigkeit zu „Atmen“, also Feuchtigkeit auf- und abzugeben, hat der Lehm teilweise bessere Materialeigenschaften als herkömmliche Baustoffe wie Beton oder Zementputz. Durch die Atmung wird der Schimmelbefall in Innenräumen stark reduziert und ein gesünderes Raumklima hergestellt.




NUTZUNG

Der Pavillon kann auf Anfrage als Raum für eigene Projekte wie Workshops, Vorträge oder temporäre Ausstellungen genutzt werden. Hierfür wenden Sie sich bitte an das Ernst Barlach Haus.